Karwoche

Karwoche bedeutet (im althochdeutschen „chara“) Woche des Leides, der Trauer, der Klage. Möglicherweise spielt auch „carina“, das Fasten mit Wasser und Brot eine Rolle. Denn seit dem 2. Jahrhundert wurde die Karwoche als Fastenwoche begangen. Es ist die Leidenswoche Jesu Christi vor dem Osterfest.

AbendmahlIn der Woche vom Palmsonntag über den Gründonnerstag und Karfreitag bis zum Karsamstag erinnern sich die Christen an den Einzug Jesu in Jerusalem, sein letztes Mahl mit den Jüngern, seine Gefangennahme, Verurteilung und Kreuzigung. Die Karwoche und darin der Karfreitag bilden so den Höhepunkt der Passionszeit, als Vorbereitungszeit auf das Osterfest.

Diese auch „stille Woche“ genannte Zeit galt in früheren Zeiten als Zeit der Trauer, in der keine schweren körperlichen Arbeitet verrichtet, Prozesse geführt oder Schulden eingetrieben wurden. Auch heute gilt sie als Zeit der Besinnung und Buße, in der viele Christen verstärkt beten, Gottesdienste besuchen oder fasten.

Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems. Die Gottesdienste, die an diesem Tag gefeiert werden, stehen ganz im Zeichen der Trauer. In den Medien wird fälschlicherweise immer wieder daraufhingewiesen, Karfreitag sei der höchste Feiertag in der evangelischen Kirche. Diese Einschätzung gründet sich darauf, dass Protestanten den Karfreitag als ganz besonderen Feiertag betrachten. Doch ist für sie wie für die ganze Christenheit Ostern, die Feier der Auferweckung Jesu, das höchste Fest.

Quelle: EKD und
Bremische Evangelische Kirche