Ein Jahr im Dienst der Allgemeinheit

Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst
90 sogenannte Freiwillige betreut das Diakonische Werk der Grafschaft Bentheim in Nordhorn pro Jahr. Die jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren absolvieren ein Jahr lang freiwillig soziale Arbeit in einer sozialen Einrichtung: das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Das Nordhorner Team ist für alle jungen Menschen zuständig, die im Bereich der Evangelisch-reformierten Kirche ihren Freiwilligendienst absolvieren.

In Zukunft können zu den 90 Freiwilligen noch ein paar hinzukommen. Denn mit dem Ende des Wehrdienstes hat die Bundesregierung den Bundesfreiwilligendienst (BFD) eingeführt, mit dem auch die Arbeit der bisherigen Zivildienstleistenden aufgefangen werden soll. Wie viele Plätze im Rahmen dieses Dienstes entstehen werden, ist aber noch unklar. „Bei uns haben sich auch schon Jugendliche und auch Einrichtungen gemeldet, die Interesse am ‚BUFDI‘ haben“, berichtet Christian Pikkemaat, einer von fünf Mitarbeitern im Team für Freiwilligendienste. Bislang stecke der Freiwilligendienst BFD aber noch in den Kinderschuhen und es sei noch einiges unklar. „Klar ist aber“, so Pikkemaat, „dass wir allen, die ein freiwilliges Jahr absolvieren wollen, versuchen einen Platz anzubieten.“

Im Grunde sind sich die beiden Freiwilligenprogramme sehr ähnlich, so Pikkemaat. Der Dienst dauert in der Regel ein Jahr, die Freiwilligen erhalten in dieser Zeit ein Taschengeld von etwa 300 Euro monatlich, sie sind sozialversichert und haben 26 Tage Urlaub. Beim FSJ bleibt der Kindergeldanspruch erhalten, beim BUFDI gibt es Kindergeld für die bis 18-Jährigen. Für 18- bis 25-Jährige gibt es eine Sonderregelung. Auch für die Einsatzstellen seien die Rahmenbedingungen nahezu identisch. Sie sind für fachliche Anleitung der Freiwilligen zuständig. Die 25 Bildungstage sowie die pädagogische Begleitung während des gesamten Jahres werden vom Diakonischen Werk organisiert und durchgeführt. Für die Einsatzstellen entstehen pro Freiwilligem 450 bis 500 Euro Kosten pro Monat. Einen wichtigen Unterschied gibt es doch: Der Bundesfreiwilligendienst ist auch für Ältere offen, hier gibt es keine Altersgrenze.

Zu den Einsatzstellen, die schon jetzt ein freiwilliges soziales Jahr anbieten, gehören Kindertagesstätten und Kinderkrippen, Sozialstationen und Krankenhäuser, Altenhilfe- und Jugendhilfeeinrichtungen und noch mehr. „Wir freuen uns auch über neue Träger, die sich jetzt neu entscheiden, einen Freiwilligenplatz anzubieten“, so Christan Pikkemaat. Das gleiche gelte für Jugendliche, die sich für einen Dienst interessieren. Oft helfe ein einfacher Anruf, und dabei könnten die wichtigsten Fragen bereits geklärt werden.

Für die Freiwilligen sei das Jahr in der Regel eine Bereicherung, so Pikkemaat. In den Begleitseminaren werde stets deutlich, dass es den Freiwilligen darum gehe, ihre Fähigkeiten und neue Kompetenzen zu entdecken, neue Menschen kennen zu lernen und daraus Lebens- und Berufsperspektiven zu entwickeln. Am Ende des Freiwilligenjahres gebe es selbstverständlich ein Zeugnis auf Nachfrage. Für Studieninteressierte sei es zudem wichtig, dass das Jahr als Wartesemester gelte, die Zeit als soziales Praktikum für viele Studiengänge angerechnet werde und praktischer Teil der Fachhochschulzugangsberechtigung sei.

Für die jungen Menschen, die gern ein Freiwilligenjahr im Entwicklungsdienst absolvieren möchten, gibt es seit einigen Jahren das Programm „Weltwärts“. Auch in diesem Bereich vermittelt die Evangelisch-reformierte Kirche Plätze. Ansprechpartner ist hier im Landeskirchenamt in Leer Vizepräsident Johann Weusmann.
Ulf Preuß

FSJ und BFD
Evangelisch-reformiertes Diakonisches Werk Grafschaft Bentheim gGmbH
Tel.: 05921 - 8802-59
Mail:
Internet: www.diakonie-grafschaft.de


Weltwärts

Evangelisch-reformierte Kirche
Landeskirchenamt
Johann Weusmann
Tel.: 0491 – 9198 114
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